Am Anfang jeden neuen Jahres, etwa um die gleiche Zeit, freuen sich Mensch und Hund gleichermaßen auf eine bestimmte Jahreszeit: Den Frühling! Nach einem tristen Herbst und einem dunklen Winter, freut sich jedes Lebewesen, wenn sich die Sonne wieder blicken lässt. Die Temperaturen steigen und die ersten Krokusse, Narzissen und Schneeglöckchen erwachen und blühen.
Doch so schön und freundlich der Frühling auch ist, so begleiten diesen auch so manche Gefahren für unsere wieder lebhafter werdenden Hunde.
Pollenallergie
Nicht nur bei uns Menschen fängt es jetzt an, in der Nase zu kribbeln oder in den Augen zu brennen. Auch bei unseren Hunden können allergische Reaktionen auf den Pollenflug entstehen.
Erste Anzeichen für eine Allergie kann das vermehrte Kratzen, tränende und gerötete Augen sowie Hautveränderungen und Haarausfall sein. Durch spielen, rennen, wälzen und schnüffeln auf den nun blühenden Wiesen und Gräsern treten die Hautveränderungen häufig am Unterbauch und im Bereich der Pfoten auf. Das vermehrte Niesen oder die laufende Nase, wie es typisch bei einem allergischen Menschen ist, findet bei Hunden relativ selten statt. Dadurch das die Pollen durch den Hund eingeatmet werden, kann es zum Anschwellen der Schleimhäute kommen, was mit einem pfeifenden Atemgeräusch einhergehen kann.
Solltest du bei deinem Hund eines dieser Symptome überdeutlich beobachten, stelle ihn deinem Tierarzt vor. Dieser kann anhand von einen z. B. Blut- und Hauttest feststellen, ob es eine Allergie ist.
Um die Symptome zu lindern und deinen Hund zu unterstützen, wische nach jedem Spaziergang das Fell sowie die Pfoten mit einem feuchten Tuch ab und verlege deine längeren Spaziergänge in Pollen ärmere Zeiten
Brut - und Setzzeit - Rücksicht auf die Natur nehmen
Nicht nur im Frühling, sondern ganzjährig, sollten wir als Hundemenschen bei unseren täglichen Gassi-Runden Rücksicht auf die Natur nehmen. Doch besonders im Frühling ist besonderes Augenmerk daraufzulegen. Denn in dieser Zeit beginnt die Brutzeit für Vögel und die Setzzeit beim Haarwild (z. B. Rehe). Um die Wildtiere nicht zu stören haben Hundebesitzer eine besondere Aufsichtspflicht zu der die Leinenpflicht gehört. Auch wenn bei deinem Hund kein Jagdtrieb vorhanden ist, kann es dennoch vorkommen das dein Liebling ausbüxen kann, denn in jeden Hund schlummert ein Jäger. Die Zeit beginnt vielerorts vom 1. April bis zum 15. Juli. Da es unterschiedliche Regelungen gibt, erkundet euch am besten für das betreffende Bundesland bzw. in der jeweiligen Stadt wie hier vorgegangen werden muss. Achtet zudem auf Beschilderungen die in der Nähe von Wäldern, Feldern und Seen aufgestellt sind. Das Magazin “Jagd1” hat einen sehr informativen Artikel darüber warum Regeln während der Brut- und Setzzeit wichtig sind.
Zecken - winzig und gefährlich
Sobald die Temperaturen langsam anfangen zu steigen und die Temperatur über 7° Grad Celsius steigen, ist mit den ersten aktiven Zecken zu rechnen – und dies unabhängig von der Jahreszeit! Diese kleinen Insekten sind überall anzutreffen wo es grünt. Also im Wald, Unterholz, Gebüsche und hohen Wiesen. Was viele aber nicht wissen: Auch in unseren heimischen Gärten, Stadtparks und Fußballplätzen fühlen sich die Zecken sehr wohl und kommen häufig vor. Ein Mythos hingegen ist, dass sich Zecken sich von Bäumen herabfallen lassen. Es ist eher so, dass sie auf bis zu 1,50 m hohe Büsche und Gräser klettern und sich dort auf die lauer legen. Hauptsächlich sind sie aber auf Knie- oder Hüfthöhe in den Büschen zu finden.
Weltweit gibt es über 900 Zeckenarten die mehr als 50 Krankheiten übertragen können. Sie sind daher trotz ihrer Winzigkeit nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere Tiere gefährlich. So können die in Deutschland ansässigen Arten beim Hund schwere Krankheiten übertragen wie:
- Lyme-Borreliose – Dieses schraubenförmige Bakterium wird vom Gemeinen Holzbock übertragen
- Babesiose – Auch bekannt als Hundemalaria und sind einzellige Parasiten die die roten Blutkörperchen befallen und zerstören. Diese Krankheit wird von der Auwaldzecke übertragen und kann tödlich enden.
- Ehrlichiose – Dieses kugelförmige Bakterium wird unter anderem von der Braunen Hundezecke übertragen.
- Anaplasmose – Unter anderen der Gemeine Holzbock überträgt diese verschiedene Bakterien der Gattung Anaplasma, welche die Blutzellen befallen. Das tückische daran ist, das die Krankheit bei Hunden oft ohne irgendwelche Symptome abläuft.
- FSME – Der Virus welcher vom Gemeinen Holzbock ist schon Jahrzehnten bekannt bei Hunden, was aber eher selten diagnostiziert wird. Im Gegensatz zu uns Menschen können bei Hunden nur die Symptome behandelt werden.
Es kann also nicht schaden seinen Hund prophylaktisch gegen Zecken zu schützen. Ob mit Spot-On-Präparaten, Halsbändern, Kautabletten oder natürlichen Mitteln ist einem selber überlassen. Bist du dir nicht sicher, dann kann dich dein Tierarzt darüber aufklären. Zusätzlich solltet ihr euren Hund nach jedem Spaziergang gründlich nach Zecken absuchen. Wer sich mehr mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem kann ich das Zecken-Radar empfehlen.
Bienen, Wespen und Hornissen - Die fliegende Gefahr
Durch die steigenden Temperaturen erwachen auch viele Insekten wieder aus Ihrer Winterstarre und setzten sich auf die Blumen nieder. Dadurch kann es schnell passieren, das unsere Lieblinge gestochen werden. Erst recht im Nasen-, Mund- und Rachenbereich kann dieses auftreten und durch ein Anschwellen sehr gefährlich werden. Viele Hunde schnappen nach lästigen Insekten um diese zu vertreiben und könnten gestochen werden. Behalte daher deinen Liebling immer im Auge und übe mit ihm, nicht nach Bienen zu schnappen. Zum Beispiel durch das Kommando “Nein” / “Aus” oder lenke deinen Hund ab, wenn du siehst das dieser in der Luft nach Insekten Ausschau hält.
Die meisten Insektenstiche beim Hund sind harmlos und können einfach versorgt werden. Die Einstichstelle einfach mit einem umwickelten Eispack gut kühlen und beobachten. Achte bei einem Stich durch eine Biene, das hier eventuell noch der Stachel stecken bleiben könnte. Entferne diesen vorsichtig mit einer Pinzette. Bei einem Stich im Nasen-, Mund- und Rachenbereich sollte sofort der Tierarzt verständigt werden, da hier Lebensgefahr bestehen könnte. Verhält sich dein Hund untypisch (starker Juckreiz, ängstlich usw.) nach dem Stich oder schwillt dieser stark an, sollte auch sofort ein Tierarzt verständigt werden, da ein anaphylaktischer Schock droht.
Giftpflanzen im Garten und in der Natur
Jetzt im Frühling fangen wir Menschen wieder an unsere Gärten schön herzurichten. Doch auch hier gibt es Gefahren für unsere Hunde. Denn sehr viele der “Frühblüher” sind leider giftig für unsere Lieblinge und sollten lieber von ihnen ferngehalten werden. Darunter fallen unter anderen:
- Tulpen – Der Giftstoff Tuliposide ist darin enthalten und führen zu Magen-/ Darmreizungen sowie Kurzatmigkeit. Werden Tulpen in die Vase gestellt, sondern sie das Gift ins Wasser ab. Daher das Wasser sorgfältig entsorgen.
- Maiglöckchen – Vorsicht! Sehr giftig! In der Blume sind Glykoside enthalten, die beim Verzehr Herzrhythmusstörungen sowie Herzversagen auslösen.
- Narzissen – Besser bekannt als Osterglocke enthalten giftige Alkaloide die Erbrechen aber auch Herzrhythmusstörungen auslösen können.
- Thuja – Alle Teile des Lebensbaums sind für unsere Hunde hochgiftig. Das produzierte ätherische Öl kann nicht nur Krämpfe bescheren, sondern auch die Nieren und die Leber schädigen.
- Efeu – Alle Pflanzenteile des immergrünen Gewächses enthalten einen giftigen Saft der Durchfall, Erbrechen sowie Krämpfe hervorrufen kann.
Eine sehr gute und informative Auflistung aller Giftpflanzen in alphabetischer Reihenfolge findest du im Tiermedizinportal. Ein Blick darauf lohnt sich immer.
Solltest du bei deinem Hund eine Vergiftung vermuten, kontaktiere direkt einen Tierarzt damit deinem Hund frühzeitig geholfen werden kann.